SNES Games

Lester the Unlikely

Screenshots

  • Bild 1 Alle Bilder aus mobygames.com
  • Bild 2
  • Bild 3
  • Bild 4

Klicken zum vergrößern.

Screenshot

Klicken zum schließen.

Info

Autor Ark
Genre Jump and Run
Größe 8 MBit
Publisher Asmik Ace Entertainment, Inc, DTMC
Entwickler Visual Concepts
Spieler 1
Level 7
Schwierigkeitsgrad mittel bis schwer
Wer kennt das nicht? Man ist vertieft in ein Buch und vergisst alles um sich herum. Nun, so ähnlich ergeht es Lester, der nur mal sein neues Comicbuch lesen möchte, dabei auf einer Palette einschläft, welcher kurz danach auf einem Schiff gehievt wird. Natürlich kommt es, wie es kommen muss und das Schiff sinkt und Lester kann auf eine Insel schwimmen. Sein einziger Gedanke fortan ist dann nur noch, wie er wieder nach Hause zurückkehren kann.

Gut, damals hat man bei vielen Spielen nicht unbedingt auf eine gute Story Wert gelegt, jedenfalls nicht, wenn es kein RPG war. Daher erfüllt auch dieses Spiel sämtliche Klischees, die man erfüllen kann. Aus einem ängstlichen und hässlichen (und zugegeben mehr als nervenden) Lester (welcher ein typischer Nerd ist) wird im Laufe des Spiels ein etwas mutigerer Typ, der mal so eben ein Tiki-Mädel vor einem Gorilla rettet und das Oberhaupt des Inseldorfes vor Piraten befreit. Anfänglich ist man noch wie beschrieben sehr ängstlich, das sieht man auch an den Animationen, wenn Lester vor jedem neuen Gegner erst mal zurück nach hinten rennt, weil er einfach Angst hat. Auch schlottern ihm die Knie oder er bringt mit einem „No“ zum Ausdruck, dass er etwas eigentlich nicht machen möchte.
So oder so muss man sich durch diverse Level durch rennen und klettern durchkämpfen, wobei man nicht wirklich kämpfen kann. Einfache Gegner wie Schlangen oder Schildkröten kann man weg treten, bei allen anderen muss man einfach nur ausweichen, wenn man nicht sofort das zeitliche segnen möchte (okay, ein Bossgegner wird mit einem Bumerang bekämpft und im letzten Level kann man einen Schwert gegen die Piraten schwingen). Man wird von Raubtieren gejagt, muss vor herunterkommenden Decken und strömender Lava fliehen oder darauf achten, dass man in keine Falle läuft.

Meist stellen diese Passagen leider oft ein Trial and Error Ereignis dar, so dass man sehr oft ein Leben verliert. Schon bald im Spiel ist es nötig, punktgenau zu springen, um nicht in Abgründe zu fallen oder Lianen erfassen zu können. Dazu kommen Ereignisse, die ohne Trial and Error gar nicht gehen, zum Beispiel das Aufnehmen einer richtigen Kerze (bei allen anderen ist man tot, das Entfernen von richtigen Schädel (bei allen anderen ist man tot) und so weiter.
Da es keine Passwörter gibt und nur wenige Continues gegeben sind, wird man das Spiel häufig von vorne beginnen müssen. Dazu kommt die schlechte Steuerung und die träge Bewegung des Helden, der mal eine Weile braucht, bis er sich umdreht, um in die andere Richtung zu laufen. Das ist gar nicht gut, wenn man einigen Gegnern ausweichen möchte.

Interessant ist, dass Lester ab der Mitte des Spieles etwas aufrechter läuft, was seinen erhöhten Mut bzw. sein gesteigertes Selbstwertgefühl verdeutlicht. Allerdings wird nicht alles konsequent bedacht. Das heißt, er ist nach der Rettung des Mädchens so ganz plötzlich sehr viel mutiger. Oder dass er gleich zu Beginn sich an hoch gelegenen Plattformen einfach mal so hochziehen kann.

Besonderes:
Die Animationen des Protagonisten wurden mit Rotoscope-Verfahren gezeichnet, das bedeutet, dass reale Bewegungsabläufe (z.B. Foto-Folgen) abgezeichnet und in das Spiel übertragen wurden. Das ist auch der Grund, wieso einige Animationen wie das Laufen, Rennen und Springen so realistisch aussehen.


BEWERTUNG

Grafik:
Die Grafik ist überdurchschnittlich, die Level schön bunt, hätte aber besser sein können. Die Stärke der Grafik liegt bei den Animationen des Spielcharakters, die realistisch aussehen.

Sound:
Die Sounds können zum Teil extrem nervig sein. Damit sind aber nicht die Soundeffekte von Objekten gemeint, sondern viel mehr Lesters Stimme, die typisch nerdig klingt, der vor alles Angst hat und jede Bewegung wie das Klettern ihm Mühe kostet, weil er nicht trainiert ist. Und da man die ganze Zeit Energie oder gar Leben verliert, geht das einem irgendwann so richtig auf den Sack, so dass man schon fast versteht, warum Rowdies so gerne Streber verprügeln :D

Musik:
Die Musik ist ganz okay, es sind einige gut klingende Stücke dabei. Nicht herausragend, aber durchaus nett begleitend im Spiel.

Gameplay:
Das Gameplay vermiest einem das Spiel ein wenig. Dies gilt nicht nur für die schwammige Steuerung von Lester (bzw. sein träges Verhalten), sondern auch wegen den vielen Passagen, die nur durch Versuchen gemeistert werden können sowie den ziemlich knapp und schwer designten Level.

Dauerspaß:
Ich habe mich durch das Spiel gerade mal so durchgeschlagen und habe dabei versucht, nicht einzuschlafen. Man ist nicht gerade motiviert, das Spiel durchspielen zu wollen. Und sollte man es je tun, wird man es sicher nicht nochmal spielen.

Fazit:
Lester ist ein Spiel, das ich nicht unbedingt empfehlen würde. Es macht nur kurzweilig Spaß, der Rest nervt unheimlich. Den Charakter kann man witzig oder nervend finden, aber fehlen wird er niemanden, so dass einem nichts, aber auch gar nichts entgeht, wenn man dieses Spiel nicht spielt.

Wertung

Grafik 7
Sound 4
Musik 7
Gameplay 4
Dauerspaß 3
Gesamtwertung 5