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Mega-Lo-Mania

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Autor Horst_Sergio
Genre Strategie
Größe 8 MBit
Publisher Imagineer
Entwickler SPS
Spieler 1
Level 28 Karten
Schwierigkeitsgrad mittel / ansteigend
Features Maussteuerung, Passwortsystem
Gehet hin und prügelt euch!

Also, ist ganz einfach: Da sind vier Typen, quasi Halbgötter, die sich als Obermotze der Welt behaupten wollen, aber auch hier trifft mal wieder ein bekannter Filmuntertitel als Credo zu: Es kann nur einen geben! Der Spieler sucht sich also einen der vier Leutchen aus - individuelle Qualifikationen bringen se nicht mit - und darf direkt loslegen. Es geht darum, in insgesamt neun Epochen die Vorherrschaft über jeweils drei Inseln zu erlangen. Das heißt im Klartext, dass der Spieler 27 Level mittels einer begrenzten Zahl an Untertanen zu meistern hat, um sich dann in einem finalen Showdown zu behaupten. So, jetzt wär das ja alles nicht das Problem, würden dem Spieler beliebig viele Ressourcen und Untertanen zur Vergügung stehen, mit denen er seine Armeen produzieren könnte. Jedoch ist die strikte Limitierung der Gefolgschaft und der Rohstoffvorkommen der Clou des Spiels. In jeder Epoche bekommt der Spieler genau 100 Piepels als Gefolgschaft gutgeschrieben. Er muss sich nun entscheiden, wieviele Untertanen er auf die jeweiligen Inseln der Epoche mitnimmt. Der schlaue Spieler setzt so wenig Untertanen wie möglich ein, denn die verbleibende Anzahl wird wiederum in die nächste Epoche übernommen. In der ersten Epoche erringt ein halbwegs geübter Spieler immerhin mit etwa 10 Untertanen pro Insel den Sieg. Das heißt, er verbraucht 30 Untertanen während dieser Epoche und darf die verbleibenden 70 als Bonus in die nächste Runde mitnehmen, wo er automatisch 100 neue Untertanen bekommt. Vor allem in den späteren Epochen ist es nicht mehr möglich mit wirklich wenig Untertanen zu starten, da auch die Gegner immer größere Kapazitäten aufweisen, sehr schnell vernichtende Waffen produzieren und sich vor dem Gebrauch nicht scheuen. Logisch, dass man sich also schnellstmöglich einen gewissen Vorrat an Untertanen ansammeln sollte.

Das biblische Prinzip der Vermehrung gilt auch während der Inselkriege in Mega-Lo-Mania. Jene laufen wiefolgt ab: Man startet mit der beliebig festgelegten Anzahl der Untertanen. Die Inseln sind in mehrere Areale unterteilt, die erobert werden können und dem jeweiligen Regenden Rohstoffe liefern. Der Aufbau- und Forschungspart fällt indirekt aus. Man baut nicht selber, sondern beauftragt eine beliebige Anzahl der Untertanen mit dem Bau. Die Untertanen kümmern sich schon um die Drecksarbeit. In der ersten Epoche kämpft man noch mit Stöckern und Steinen, dem Rohstoffabbau muss hier also noch keine Verwertung folgen. In folgenden Epochen errichtet man dann auch Labore und Manufakturen zur Veredelung der Rohstoffe und zum Bau der Waffen. Weiterhin wird Forschung betrieben, um fortschrittlichere und effektivere Waffen wie Kanonen, Panzerwagen oder Düsenjets zu entwickeln. Später gehen die Kontrahenten sogar mit Atombomben aufeinander los oder starten eine Invasion mithilfe von fliegenden Untertassen. Das klingt erstmal unglaublich kryptisch, funktioniert aber total simpel. Mega-Lo-Mania ist in etwa die kriegerische Variante eines Civilization und so erfinden die Untertanen nichts anderes als Waffen zum Angriff oder zur Verteidigung des eigenen Areals. Damit das allerdings nicht ganz so einfach ausfällt, müssen wir auch die entsprechenden Rohstoffe fördern. Natürlich müssen sich die Untertanen stetig vermehren, um mehr leisten zu können. Das geschieht automatisch, jedoch vermehren sich nur jene Untertanen, die nicht mit Arbeit beschäftigt sind - ganz wie im echten Leben also. Zeit und Arbeitskraft sind die treibenden Faktoren des Spiels! Je mehr Untertanen sich auf der Insel tummeln, desto weniger Zeit benötigt man zum Abbau der Rohstoffe und zum Bau von Gebäuden und Waffen.

In der Gruppe ist man bekanntlicher stärker als allein oder anders gesagt: Viele Hände schaffen viel. Mehr zugeteilte Untertanen fördern logischerweise schneller Rohstoffe und erfinden neue Waffen im Nu. Mit wenig Untertanen im Schlepptau fällt es schwerer, dem Gegner zuvor zu kommen. Dass sich wenig Untertanen nur spärlich fortpflanzen, dürfte ebenso logisch erscheinen. Was nach der Plan- und Entwicklungsphase folgt, ist der Angriff auf die gegnerischen Areale. Man muss nicht alle Areale einer Insel besiedeln, um zu gewinnen, sondern lediglich die gegnerische Bevölkerung komplett auslöschen. Da auch die Gegner eifrig bauen, freie Areale besetzen und forsch attackieren, setzt das Game den Spieler unter einen nicht unerheblichen Zeitdruck. Es empfielt sich also möglichst schnell viele Areale zu besiedeln, um mehr Rohstoffe zu plündern und so die Armee zu vergrößern. Gemein ist jedoch, dass es kein Gesamtvolumen an verfügbaren Rohstoffen für die Produktion neuer Waffen gibt. Jedes Areal einer Insel ist eine für sich geschlossene Produktionsstätte. Das heißt, dass hier auch erst alles neu erfunden werden muss. Noch gemeiner, aber umso logischer ist, dass Areale, die von Gegnern besetzt waren und bereits geplündert wurden, keine Rohstoffe mehr zum Bau neuer Waffen und Verbände liefern. Diese Areale lassen sich nur noch zum Ankurbeln der Population nutzen. Darüber hinaus verbietet uns das Spiel in einigen Arealen die Erfindung bestimmter Waffen. Jedes Areal kommt also mit einer anderen Anzahl und Art der Rohstoffvorkommen daher. Somit ist auch die Wahl des Startpunkts ungeheuer wichtig oder kann im schlimmsten Fall ein sprichwörtlicher Schuss in den Ofen sein.

Lange Rede kurzer Sinn: Das Spiel verfolgt ganz klar das Minimax-Prinzip! Mit möglichst wenig eingesetzten Mitteln den allermeisten Gewinn erzielen. In der Realität ist das natürlich nicht durchführbar, da der Unternehmer zuviele Kompromisse eingehen und die Wünsche der Konsumenten berücksichtigen muss. In Mega-Lo-Mania ist es jedoch die Grundvoraussetzung zum Sieg; mit ein wenig Übung und taktischem Geschick funktioniert das auch, da die Untertanen die Authorität des Spielers niemals in Frage stellen. Mega-Lo-Mania bleibt bis zum Ende hin spannend. Die Epochen haben ihren eigenen optischen Stil. Beginnt das Spiel in der Zeitrechnung vor Christi mit kleineren Tempelanlagen, so baut man später Burgen und irgendwann auch richtige Kasernen und Wolkenkratzer. Entsprechend hetzt man dem Gegner zunächst steineschmeißende Pöbelhorden auf den Hals, die dann durch Bogenschützen und Katapulte und zu guter Letzt durch besagte Ufos ersetzt werden. Audiovisuell ist Mega-Lo-Mania sehr gelungen und so macht es auch viel Spaß, die witzigen Sprites zu beobachten, wenn sie ein Gebiet für den Spieler einnehmen. Im Gegenzug stürzt es einen ins blanke Entsetzen, wenn eine übermächtige Feindesschar die eigenen Areale ausradiert. Dass es sich bei der Umsetzung für das SNES um die Portierung eines Spiels handelt, das bereits Anfang der Neunziger auf dem Amiga veröffentlicht wurde, sieht man Mega-Lo-Mania nur bedingt an. Es wäre sicherlich ein wenig mehr Detailtiefe drin gewesen, aber zweckdienlich ist die generelle Aufmachung allemal, zumal auch die Übersicht stets gewährt ist. Die K.I. ist für das Alter des Spiels geradezu phänomenal. Es hat den Anschein, dass die Gegner tatsächlich auf die Handlungen des Spielers reagieren. Das gegnerische Verhalten ist sogar recht irrational. Mal greift einen der Gegner an und mal nicht. Mal besetzt er verschiedene Areale und baut sich einen deutlichen Vorteil auf und mal bleibt er im eigenen Land hocken. Mal machen sich auch die Gegner gegenseitig platt und der Spieler kann zurückgelehnt zuschauen, dann wiederum verbünden sie sich gegen einen. Das ist echt großartig gelungen, da man nicht nur im eigenen Areal agieren sollte, sondern durchaus flexibel sein muss. Multitasking! Der Spannungsbogen ist recht hoch angesiedelt. Mit der richtigen Taktik sind die Gegner kaum ein Problem. Gemein ist es natürlich, wenn einige Widersacher die besten Fleckchen Erde besetzen und damit erst mal klar im Vorteil sind. Blöd auch, wenn der Spieler an einem Ort startet, an dem die verfügbaren Ressourcen nichts zum Angriff oder zur Gegenwehr liefern. Immerhin gibt es pro eroberte Insel ein Passwort, das auch die Zahl der verbleibenden Untertanen berücksichtigt. Somit ist ein Neustart der Inselkämpfe jederzeit machbar.


BEWERTUNG

Grafik
Die Karten selbst sind ein wenig undetailiert gestaltet, aber eine gute Grundlage für die erbitterten Kämpfe der nett designten Figuren und Fahrzeuge. Jede Epoche zeichnet sich durch einen eigenen Look aus. Der Gesamteindruck ist überaus gut.

Sound
Sehr gelungen: Neue Erfindungen und Geschehnisse werden durch Sprachsamples kommentiert und auch das Kampfgetümmel ist mit entsprechenden Sounds gutklassig eingefangen.

Musik
Die Musik ist größtenteils hervorragend komponiert, während der 28 Level hätten allerdings eins, zwei weitere Themes nicht geschadet. Das majestätische Main Theme ist ein absoluter Knaller.

Gameplay
Das Besetzen der Areale und das Plündern der Rohstoffe macht Spaß, und das schnelle Aufrüsten ist dank der Maussteuerung unkompliziert. Die Gegner verhalten sich irrational und ihren Möglichkeiten entsprechend. Mal richtig clever, mal auch erstaunlich dumm. Selbst augenscheinlich übermächtige Gegner machen manchmal Fehler und können noch in die Knie gezwungen werden. Der Anspruch ist generell hoch, jedoch ist das Spiel jederzeit fair und mit der richtigen Taktik lösbar.

Dauerspaß
Ein absolut packendes Spielprinzip, das einen immer wieder mit kleinen Teilzielen und neuen Errungenschaften belohnt. Bis man den Dreh raus hat werden einige Stunden vergehen, auch ist es ein langer und harter, gleichermaßen auch spannender und spaßiger Weg bis zum Endspiel.

Fazit:
Klasse Strategie für Hartgesottene. Im fiesen Wettlauf gegen die Zeit wird besiedelt, aufgerüstet und das Kriegsbeil ausgegraben. Effizienz und Tempo sind das A und O. Das Spielprinzip ist Besonnenheit und Stress in einem! Mega-Lo-Mania ist unglaublich fesselnd und durchaus herausfordernd. Wenn man die taktischen Möglichkeiten jedoch erstmal ausgelotet hat, dann besiedelt man die einzelnen Inseln fast mühelos. Mit der Maus ist das Game perfekt spielbar.

Und hier das Ganze in Videoform:

Wertung

Grafik 8
Sound 8
Musik 8.5
Gameplay 9.5
Dauerspaß 9
Gesamtwertung 9