Super Double Dragon
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Info
Forumdiskussion | Hier klicken |
Autor | Ark |
Genre | Beat'em Up |
Größe | 8 MBit |
Publisher | Technos Japan, Tradewest |
Entwickler | Technos Japan |
Spieler | 1-2 |
Level | 7 |
Schwierigkeitsgrad | mittel bis schwer |
Features | - |
In Double Dragon spielt man die Gebrüder Billy und Jimmy Lee, wobei man als Singleplayer immer Billy spielt, das ist die Figur mit dem blauen Outfit. In den meisten Spielen geht es darum, dass man die entführte Freundin von Billy, die auf den Namen Marian hört, retten muss und sich daher mit allerlei Schurken in den verschiedensten Level anlegt.
Wo zur Hölle ist die Story?
In der SNES Version geht es darum… ja, worum geht es eigentlich? Die Antwort ist ziemlich enttäuschend: Man weiß es nicht, zumindest wenn man lediglich das Spiel spielt. Denn das Spiel beginnt ohne ein Intro, ohne eine Geschichte, ohne alles einfach direkt mitten auf der Straße des ersten Levels, wo auch sofort die ersten Gegner auftauchen. Aber auch zwischen den Level gibt es keine Zwischensequenzen, keine Dialoge, kein gar nichts, so dass das Spiel einfach nur wie ein einfacher Beat‘em Up wirkt, der unfertig daher kommt. Warum das so ist, schreibe ich später unter dem Punkt „Besonderes“.
Altbekanntes, repetitives Gameplay
Gut, wenn schon keine Story vorhanden, dann kann man hoffentlich auf ein gutes Gameplay hoffen, oder? Tja, die schlechte Nachricht ist: Das Spiel hat eigentlich kaum Abwechslung zu bieten. In sieben Level prügelt man sich durch Gegnerhorden, wobei es bis zum Schluss nicht mehr als 8-9 Gegnertypen zu geben scheint. Auch die Level bieten, mit Ausnahme von verschiedenen Hintergründen, im Grunde keine richtige Abwechslung. Gerade bei einer 16-Bit Konsole hätte man hier viel mehr herausholen können, vor allem, wenn man sich auch so viel Mühe mit der Grafik gibt, die ziemlich gut ausgefallen ist. Es gibt in diesem Spiel leider keine abzweigenden Wege, bis auf wenige Ausnahmen keine Stellen, wo man herunterfallen könnte, keine zerstörbaren Objekte, keine Fallen in den Stages (herunterfallende Objekte, Zerquetsch-Wände, Elektrofallen oder ähnliches), nein man kämpft stur vom Level-Beginn bis zum Level-Ende. Selbst der Endboss einer Stage, der einfach unangekündigt und damit recht unspektakulär auftaucht, sieht auf dem ersten Blick nicht wie ein Endgegner aus, da er wie gesagt „einfach so“ im Geschehen auftaucht und noch nicht einmal einen Lebensbalken hat.
Viele Moves
Eine Gute Nachricht gibt es aber dennoch: Die Spielfigur hat eine Menge an verschiedenen Moves und Kontermöglichkeiten, welche toll anzusehen sind und auch Spaß machen, wenn man im richtigen Timing den Schlag eines Gegners blockt, ihn dann festhält und entweder auf ihn auf verschiedene Möglichkeiten einschlägt oder ihn durch die Gegend wirft. Die verschiedenen Moves sind eine willkommene Verbesserung des Grundgameplays aus den NES Versionen. Der zweite Spieler hat sogar ganz leicht veränderte Moves. Dennoch ist das Spiel relativ schwer für ungeübte Spieler, da man mitten in einem Level keine Heilungsmöglichkeiten hat und auch keine Extraleben bekommt. Man muss mit zwei Leben auskommen. Man hat immerhin aber fünf Continues, die nahtlos im Spiel benutzt werden können, ohne das man ein Level komplett von vorne beginnen muss. Zu zweit werden diese fünf Continues übrigens zusammen geteilt, das heißt man hat nicht pro Spieler fünf eigene Continues. Beim Spielen zu zweit kann man zudem vor Spielbeginn wählen, ob man Spiel A oder B spielen möchte. Der Unterschied ist hier einfach nur der, dass man bei B sich auch gegenseitig schlagen und treffen kann, was das Spiel erschwert.
Schlagen ohne Ende!
Was allerdings etwas nervt, sind die teilweise viel zu vielen Lebenspunkte der Gegner, deren Lebensbalken darüber hinaus noch nicht einmal angezeigt werden. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass das Spiel allgemein ein Ticken zu langsam läuft. Damit meine ich nicht, dass das Spiel etwa ruckelt, nein die Bewegungen sind etwas zu langsam. Andere Spiele wie beispielsweise Batman Returns laufen da schon deutlich schneller ab.
Besonderes:
Dieses Spiel hat keine Story. Weder zu Beginn, noch zu Ende. Es hat nicht einmal ein richtiges Ending. Bis auf einen ganz kurzen Text auf schwarzem Hintergrund hört das Spiel abrupt auf nach dem letzten Endgegner. Das hinterlässt natürlich einen sehr bitteren Beigeschmack, vor allem für Double Dragon Fans, denn schon bei den NES Spielen gab es Zwischensequenzen, oder wenigstens ein Opening und ein Ending.
Der Grund, warum hier beim SNES rein gar nichts gibt ist der, dass das Spiel aus Zeitgründen übereilt vom Publisher auf den Markt gebracht wurde. Von den Entwicklern war nämlich noch weitaus mehr geplant, nämlich richtige Zwischensequenzen, ein richtiges Ende etc. Das heißt, wenn man hier mit jemanden schimpfen möchte, dann sind nicht die Entwickler schuld, sondern, wie so oft, die Oberbosse, die am Spiel selbst rein gar nicht interessiert sind und für sie nur das Geld zählt. Kein Wunder, dass viele Spieler die eigentlichen Publisher bis heute eher hassen und über sie schimpfen. Vor allem, wenn man sieht, was für ein Potential das Spiel gehabt hat.
Die japanische Version des Spieles ist übrigens etwas anders. Und nein, auch hier gibt es keine Zwischensequenzen oder ein Ende. Stattdessen hat hier noch ein kleines Optionsmenü ins Spiel geschafft, wo man die Schwierigkeit einstellen kann. Außerdem hat das letzte Level noch zwei weitere Abschnitte, die in der US Version fehlen (siehe z.B. Bild 4, das sich auf einer Bahn abspielt).
Darüber hinaus gibt es noch einige kleinere Änderungen am Gameplay. Zum Beispiel schlägt hier Billy deutlich langsamer, dafür aber kraftvoller zu. Die Gegner tauchen zudem an anderen Stellen des Spieles auf, außerdem ducken sie sich je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad öfters, um einigen Tritten des Spielers auszuweichen.
BEWERTUNG
Grafik:
Die Grafik ist sehr schön, vor allem weil Billy und Jimmy sehr viele Animationsstufen haben. Die Gegner sehen okay aus, allerdings gibt es sehr wenige Gegnertypen. Die Hintergründe sind relativ nett anzusehen.
Sound:
Der Sound ist etwas zu dumpf und leise ausgefallen und wird manchmal von der Musik überlagert. Es fehlt hier einfach etwas an Wumms.
Musik:
Die Musik ist dafür sehr gut und actionreich, hat schon einen fast ohrwurmträchtigen Charakter an manchen Stellen und passt damit sehr gut ins actionreiche Gameplay.
Gameplay:
Die Steuerung von Billy (und Jimmy) geht leicht von der Hand und die verschiedenen Moves sind einfach auszuführen. Das Spielgeschehen kommt einem etwas langsam vor, vor allem wenn man das Spiel startet, auch wenn man sich mit der Zeit etwas daran gewöhnt. Anfänger könnten mit dem Spiel etwas Schwierigkeiten haben, da es nicht gerade einfach ist und man mit nur zwei Leben und fünf Continues das ganze Spiel schaffen muss. Und man wird oft getroffen werden, wenn man nicht geübt genug ist, um die meisten Schläge zu kontern.
Dauerspaß:
Wenn man etwas geübt ist, hat man das Spiel zügig durch. Leider spielt es sich die meiste Zeit ohne einen „Wow-Effekt“ und fast schon ein wenig langweilig, da einfach coole Endgegner, coole Levelabschnitte, Überraschungen, Wendungen und solche Dinge fehlen. Zu zweit machen solche Spiele natürlich mehr Spaß, aber alleine wird man das Spiel sicher nicht so oft spielen, da es auf dem SNES bessere, bzw. abwechslungsreiche Beat‘em Ups gibt, die sich zudem flotter spielen.
Fazit:
An sich ist Super Double Dragon ein gutes Spiel, das vor allem zu zweit Spaß macht. Da das Spiel allerdings so unfertig erscheint und recht repetitiv ist und damit leider extrem viel Potential verschenkt, verbleibt es hier bei einer überdurchschnittlichen Wertung. Hier hätten die Entwickler, wenn sie noch ein paar Monate mehr Zeit gehabt hätten, so viel mehr herausholen können, das ist echt sehr schade.
Wertung
Grafik | 8 |
Sound | 6 |
Musik | 8 |
Gameplay | 7 |
Dauerspaß | 7 |
Gesamtwertung | 7.0 |