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Terranigma

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Autor Ark
Genre Rollenspiel, Action
Größe 32 MBit
Publisher Nintendo
Entwickler Quintet
Spieler 1
Level 5 riesige Kapitel
Schwierigkeitsgrad einfach bis mittel
Features kommt als Bigbox mit Spieleberater. Hat Batteriespeicher für bis zu drei Spielstände.
"Du sollst nicht die verbotene Kammer betreten und erst recht keine mysteriöse Kiste aufmachen!" Nun ja, wenn einem genau dies gesagt wird, dann tut man bekanntlich erst recht genau das Gegenteil, was bedeutet, dass man genau besagte Kammer betritt und die Kiste öffnet! Was schon fast klischeehaft dramatische Folgen hat... die es dann auszubügelt gilt!

Ich denke, es sagt wohl etwas zu wenig aus, wenn ich das Spiel hier kurz nur als fantastisch bezeichne. Terranigma war eines der letzten Rollenspiele für das Super Nintendo, was man auch deutlich an der super Technik sieht. Zunächst aber einige Worte zur Story:

Die Menschheit hat sich im Laufe der Evolution selbst vernichtet und die Erde verwüstet, die Kontinente sind in den Tiefen der Ozeane verschwunden. Nur ein kleines Dorf in der Unterwelt ist von alledem verschont geblieben. Und eben in diesem Dorf wohnt ein Junge namens Ark (den Namen könnt ihr aber natürlich auch ändern), ein Hitzkopf, der schon mal gerne Fußball mit Hühnern spielt. Natürlich ist er es auch, der eine im Dorf verbotene Tür aufbricht, eine niedliche Kreatur namens Fluffy aus einer versiegelten Kiste befreit und dadurch unbeabsichtigt alle Menschen in dem Dorf zu Eis erstarren lässt, bis auf den Dorfältesten, der Ark schon gleich befiehlt, sich auf die Reise zu machen und das Dorf zu retten. Und während er brav das ganze Dorf Stück für Stück auftaut, rettet er auch gleich Stück für Stück die versunkenen Kontinente. Damit fängt die Geschichte aber erst richtig an.

Euren Dorf in der Unterwelt befreit ihr, in dem ihr dort die fünf Türme und ihre Wächter besiegt. Nach jedem Turm werden einige Leute aus dem Dorf aufgetaut und zugleich auch ein Kontinent der Erde wieder in die Oberwelt aus den Tiefen des Ozeans geholt (die Erde besteht sonst nämlich nur aus Wasser). Nachdem ihr alle Türme geschafft habt, bekommt ihr die Aufgabe, die ganze (!) Welt wieder herzustellen. Denn die Kontinente, die wieder aufgetaucht sind, bestehen nur aus kaltem Gestein. Keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen, kein gar Nichts. Also verlasst ihr euren Dorf und auch eure über alles geliebte Freundin Melina (mit einem rührendem Abschied und wunderschöner Musik).

Auf der Oberfläche der Erde stellt ihr erschreckt fest, wie verlassen und Mutterseelen allein ihr seid. Der einzige, der bei euch ist, ist der kleine Fluffy, dieser gibt allerdings nur Tipps und sonst sieht man ihn nur in einigen Zwischensequenzen, aktiv am Spiel nimmt er nicht teil. Also müsst ihr losgehen und die Erde wieder beleben. Ihr müsst zunächst dafür sorgen, dass ihr den Baum des Lebens von giftigen Pilzen in seinem inneren befreit. Ist dies geschehen, müsst ihr die Pflanzen zurückbringen, den Wind für die Vögel aufwecken (ja richtig, ihr müsst den Wind aufwecken!), die restliche Tierwelt zurückholen und schließlich die Seelen der Menschen retten und die Menschheit auf die Erde zurückbringen.

Bis dahin spielt ihr in vielen Abwechslungsreichen Leveln wie im inneren des Lebensbaumes, in Höhlen, auf den Bergen, im Dschungel, im Schneegebirge oder einer Zombieverseuchten Stadt (nein, kein Resident Evil...) etc,.. Jedes Level ist grafisch sehr schön gestaltet worden. Außerdem habt ihr die Fähigkeit, mit den Tieren und Pflanzen zu reden, diese Begabung verliert ihr aber leider, nachdem ihr die Menschen erweckt habt.

Bis zu diesem Zeitpunkt sind sicher schon etwa acht bis zehn Stunden vergangen. Und mit der Rückkehr der Menschen ist das Spiel noch lange nicht vorbei. Ab diesem Zeitpunkt könnt ihr entweder der Hauptstory des Spiels folgen und müsst einen bösen Wissenschaftler namens Beruga aufhalten, der die Menschheit mit einem Virus namens Asmodeon vernichten und seine eigene Welt erschaffen will, wo nur die besten der Menschen leben (was so alle Wissenschaftler wollen), oder aber ihr löst erst mal die unzähligen Nebenquests, die man so im Spiel sowohl in den Städten, als auch auf der Weltkarte, wo man sich frei bewegen kann, findet. Zu den Nebenquests gehören viele verschiedene Abwechslungsreiche Sachen wie:

- einen Künstler bekannt machen
- bei der Erfindung der Fotokamera und Elektrizität helfen
- Delikatessen für einen Feinschmecker finden und vieles mehr.
- Das klassische "Bring einen Gegenstand von A nach B" fehlt natürlich auch nicht

Ich möchte nicht alles verraten. Ihr müsst das Spiel schon selber spielen und alles erleben, da es einfach sehr viele wunderschöne Momente hat und man das Spiel wohl nicht mehr so schnell vergisst.

Wie in jedem Rollenspiel bekommt ihr durch das besiegen von Gegner Erfahrungspunkte, mit denen ihr im Laufe des Spiel immer weiter aufsteigt und somit stärker werdet. Allerdings wird nach jedem Stufenaufstieg automatisch die Werte wie Angriff, Stärke oder Gesundheit erhöht. Das stört natürlich nicht auch wenn viele heute daran gewöhnt sind, nach jedem Level selber die Punkte verteilen zu dürfen. Damals war das halt noch nicht so.

Besonderheiten und Positives.

Eine große Besonderheit des Spiels ist das Kampfsystem. Es hat zum Glück nicht wie die meisten Rollenspiele einen eher langweiligen rundenbasierten Kampfsystem. Man spiel so wie in Zelda in den Leveln bzw. Dungeons und kann die Gegner direkt attackieren. Dafür habt ihr ganze fünf verschiedene Angriffsmöglichkeiten:

1) Ihr könnt normal schlagen
2) Ihr könnt mehrmals schnell den Angriffsbutton drücken und schnell hintereinander schlagen
3) Ihr könnt springen und um euch herum schlagen
4) Ihr könnt rennen und dann mit der Waffe auf den Gegner zufliegen
5) Und ihr könnt rennen, springen und dann schlagen. Damit stürzt ihr euch mit der Waffe auf den Boden und gleitet noch ein ganzes Stück. Dieser hier gehört zu den stärksten Attacken im ganzen Spiel. Allerdings kann man damit nicht jeden Gegner besiegen, da man manche Gegner nur mit einer dieser Attacken besiegen kann. Das ist gut und gibt einem die Möglichkeit, mit verschiedenen Angriffsmöglichkeiten zu experimentieren.

Ihr könnt wie gesagt sehr viele Nebenquests lösen. Tut ihr das, beeinflusst ihr das Wachstum der Städte im Spiel. Einige Dörfer werden zu Städten und danach noch ein Stückchen größer. Und in jeder Wachstumsphase haben die Städte kleinere Überraschungen bereit oder einfach nur schöne Momente.

Schön ist auch, dass es viele verschiedene Items im Spiel gibt. Außerdem gibt es sehr viele Gags zu entdecken. Das besondere daran ist, dass die deutsche Version des Spiels zum Teil witzigere Texte hat als die englische.

Keine direkte Besonderheit, aber erwähnenswert ist, dass das Spiel nicht in den USA erschienen ist. Der Grund hier waren wohl die religiösen Aspekte, da man der Meinung war, dass man praktisch Gott gespielt hat weil man eben die Welt wieder erschaffen musste. Aus heutiger Sicht betrachtet natürlich völliger Quatsch, sonst wäre das Spiel Black&White für den PC erst gar nicht erschienen.

Der Startknopf dient lediglich dazu, das Spiel zu pausieren. Mit Select kommt man in einen Einstellungsmenü. Allerdings taucht das Menü nicht so einfach auf. Ark geht in die Kiste, wo er zuvor Fluffy befreit hat, rein(!) und von dort aus kann man dann Fluffy zu den einzelnen Räumen der Kiste steuern. Es gibt nämlich vier verschiedene Räume. In einem Raum könnt ihr eure gesammelten Items betrachten sowie benutzen, in einem Raum rüstet ihr euch mit Waffen, im anderen mit Rüstungen aus und im letztem Raum könnt ihr mehrere Sachen einstellen. So könnt ihr dort eure Erfahrungspunkte ansehen um zu wissen wie viel ihr noch braucht um die nächste Stufe zu erreichen. Ihr könnt eine Karte einblenden lassen falls ihr euch mal verlaufen habt. Ihr könnt die Spieleinstellungen wie die Spielsteuerung, die Textgeschwindigkeit und das Aussehen der Textfenster ändern. Außerdem könnt ihr euch eure Kampfstile noch einmal anschauen.

Negatives:

Alle Spiele, auch die wirklich guten, haben immer irgendwelche Macken, so auch Terranigma, was aber nicht wirklich so störend ist.

Der größte Kritikpunkt ist das Magiesystem, was man so in der Form auch ganz weglassen könnte. Es gibt zwei arten der Magie. Einmal die Magieamulette, die man nach besonderen Aufgaben bekommt und diese dem Spieler helfen, zum Beispiel sich noch mal in den Leveleingang zu teleportieren, oder sich zu heilen, was allerdings auch mit Heilkräutern möglich ist. Oder aber es gibt die Magieringe, die man gegen blaue Kristalle eintauscht, welche man im ganzen Spiel findet. Mit denen kann man die Gegner attackieren, allerdings kann man sich während des Einsatzes eines Magieringes nicht mehr bewegen und muss z.B. den Flammenstrahl steuern. Klingt gut, der Haken ist aber, dass die Reichweite diese Magien sehr gering sind und ihr mit Pech noch nicht mal einen Gegner trifft. Natürlich verschwindet dann ein Ring nach der Benutzung und ihr müsst es noch mal kaufen.

Eine störende Sache ist auch, dass ihr im Spiel nach Herzenslust einkaufen, aber nichts VERkaufen könnt. Warum das so ist weiß man leider nicht. Vielleicht wurde das wohl vergessen zu programmieren?

Leider sind die Endbosse, die wirklich cool aussehen, etwas zu schwach geraten. Vor allem wenn man sich mal die Zeit nimmt und einige Stufen in jedem Dungeon aufsteigt kann es passieren, dass ihr einige der Endgegner nach nur wenigen Schlägen schon besiegt.

Gegen Ende wird das Spiel etwas langweilig, zum Glück aber wirklich nur zum Schluss.

Bewertung:

GRAFIK:
Grafisch gehört das Spiel zu den schönsten Spielen auf dem SNES. Es hat wunderschön gezeichnete Level, liebevoll animierte Charaktere, tolle Renderbilder und natürlich benutzt es auch die Mode 7 Funktion. Allerdings sieht man auch oft etwas detailarme Objekte wie Möbel oder einige Gegenstände. Alles in allem ist die Grafik aber noch immer super.

SOUND:
Das Spiel hat ganz gute Soundeffekte. Vor allem sind es Geräusche, die man nicht schon von anderen Spielen her kennt.

MUSIK:
Eines der größten Stärken von Terranigma. Der Soundtrack gehört wohl zu den besten, was man je in einem Videospiel gehört hat. Die meisten Stücke sind durchgehend toll komponiert worden und man kann sie sich immer wieder anhören. Es kann locker mit den so hochgelobten Final Fantasy Spielen mithalten (auch wenn ich der Meinung bin, dass die Musik nach Final Fantasy III bzw. VI nicht mehr so gut war). Großartig!

Gameplay.
Terranigma hat eine sehr gute Steuerung, die sehr einfach von der Hand geht. Außerdem kann man die Tastenbelegung frei nach seinen Wünschen einstellen. Und im Spiel gibt es auch keine nennenswerten Bugs.

DAUERSPASS:
Glaubt mir, wenn ihr keinen Hass gegenüber Rollenspiele empfindet, dann werdet ihr dieses Spiel mit Sicherheit mehrmals spielen, vor allem auch deswegen, da ihr niemals alles beim einmaligem spielen entdecken werdet. Außerdem macht das Spiel immer wieder spaß.

FAZIT:
Wer dieses Spiel verpasst hat, hat wohl eines der besten Titel für den SNES verpasst und sollte das schleunigst nachholen. Ihr werdet begeistert sein, glaubt's mir!

Wertung

Grafik 8
Sound 9
Musik 10
Gameplay 10
Dauerspaß 10
Gesamtwertung 9.5