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The Peace Keepers

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Autor Ark
Genre Beat'em Up
Größe 16 MBit
Publisher Jaleco
Entwickler Jaleco
Spieler 1-4
Level 15
Schwierigkeitsgrad mittel
Features Farben-Editor
Mal wieder ein Beat‘em Up!
Ja ja, das kennen wir alle ja. Gerade in den 90er Jahren, vor allem eben mit dem Aufkommen der 16-Bit Konsolen erlebten gerade die Beat‘em Up Spiele, also Spiele wie Final Fight, Double Dragon und ähnliche Spiele, einen regelrechten Boom. Das sahen natürlich alle möglichen Hersteller, so dass der Markt geradezu überschwemmt wurde von solchen Spielen. Wie man es sich denken kann, gab es viel Schrott unter diesen Games, aber es gab natürlich auch einige Perlen darunter, sowie auch ein paar eher eigenartige Spiele (wie Battletoads) und viel Durchschnittskram. The Peace Keepers gehört zum letzteren, der auf Grund einiger Mängel trotz guten Ideen nicht über den Durchschnitt hinauskommt, aber dafür ein sehr interessantes Feature bietet.

Viele Charaktere zur Auswahl
Zu Beginn des Spieles wählt man einen von vier Charakteren. Im Prinzip ist es fast schon egal, welchen Charakter man nimmt, da man vor jedem neuen Level (oder wenn man ein Leben verliert) den Charakter wechseln und damit jeden mal ausprobieren kann. Eigentlich gibt es sogar sechs Charaktere zur Auswahl, aber die zwei Typen, die man noch nicht wählen kann, werden während des Spielens freigeschaltet, allerdings nur, wenn man die richtigen Wege wählt. Ja, richtig gelesen, es gibt manchmal Abzweigungen, in der man wählen muss, wohin man als nächstes gehen möchte, doch dazu später mehr.

Zunächst einmal ist das Spiel ein ganz klassisches Beat‘em Up. Das heißt, jeder Charakter hat seine eigenen Moves sowie Stärken und Schwächen. Typischerweise ist die Frau zum Beispiel schwächer, dafür aber blitzschnell. Der dicke Typ dagegen bewegt sich mit Schneckentempo, dafür schlägt er aber so hart zu wie Bud Spencer! Dazu gibt es Spezialattacken, die wie in den meisten Spielen viel Schaden anrichten, dafür aber ein wenig von der eigenen Lebensenergie abziehen. Zudem gibt es hin und wieder diverse Waffen, die man aufheben kann und womit es sich viel einfacher kämpft, diese aber im nächsten Levelabschnitt plötzlich wieder verschwunden sind.

Was beim Kämpfen sehr nerven kann, ist wenn die Gegner einen festhalten und werfen bzw. zu Boden schmeißen. Nicht nur, dass das logischerweise Lebensenergie abzieht, die Animationen dauern auch teilweise lange, was eben ziemlich nervt, vor allem auch deswegen, weil es manchmal recht willkürlich zu sein scheint, ob der Feind einen zu erfassen bekommt oder nicht. Da schlägt man den Gegner wie immer, plötzlich hält er aber einen fest. Es kann sein, dass man vielleicht mit ein oder zwei Pixel zu nahe an ihm oder genau da war, wo er eben einen hochheben kann, aber das merkt man selbst eben nicht bis es zu spät ist. Und diese Gegner, die einen fortschleudern können, gibt es zuhauf. Jedenfalls ist The Peace Keepers eines dieser Spiele, wo man durchaus mal ein Drittel oder sogar die Hälfte seiner Lebensenergie verlieren kann, wenn man ungünstig steht oder von Gegnern umzingelt wird. Die etwas mangelhafte Kollisionsabfrage, vor allem wenn man Waffen benutzt, macht das Ganze natürlich noch etwas schlimmer.

Die Level, wovon es 15 Stück gibt, sind okay und abwechslungsreich. Das Interessante ist, dass man bei einem Spieldurchlauf nie alle 15 Level spielt, da man in den meisten Level am Ende sich für einen Weg entscheiden muss. Geht man beispielsweise am Ende eines Levels nach oben, spielt man den Krankenhaus-Abschnitt weiter, geht man stattdessen nach unten, spielt man in der Kanalisation. Je nachdem, welchen Weg man einschlägt, kommt man auch mal an den anderen zwei Charakteren vorbei bzw. schaltet die frei, die zu Beginn noch nicht wählbar waren. Wählt man die „falschen“ Wege, wird man diese eben nicht mehr in diesem Durchgang spielen können. Innerhalb der Level gibt es auch kleinere Abzweigungen, wobei sie in einigen Level etwas frustrierend sein können, wenn man nicht den Ausgang findet und stattdessen immer und immer wieder kämpfen muss. Das finden aller Charaktere ist übrigens wichtig, wenn man das Gute Ende des Spieles sehen möchte. Je nachdem, mit welchem Charakter man das Spiel abschließt, sieht man mit diesem Charakter dann entweder ein schlechtes Ende, oder eben ein Gutes Ende. Das ist ein sehr nettes Feature, da dies den Wiederspielwert des Spieles erhöht.

Ich kann das ganze Spiel umfärben?
Kommen wir zu etwas, was ziemlich einmalig und auch sehr cool ist. Man kann vor dem Spielstart in den Optionen die Farbe sämtlicher im Spiel auftauchenden Charaktere, also sowohl die Spielfiguren als auch alle Gegner, sowie einiger weniger Gegenstände komplett selbst neu färben, wenn man möchte. Das Ganze läuft über ein Menü, wo man den jeweiligen Charakter und seine Farbpalette sieht. Ein Charakter besteht aus etwas 15 verschiedenen Farben, und man kann jedes dieser Farben ändern und zwar nach dem RGB-Prinzip, das heißt, dass man diese Farbe anpasst, indem man die Werte für Rot, Grün und Blau verändert, womit natürlich alle möglichen Farbmischungen möglich sind. Ich finde, dass man das Menü der Farbanpassung komfortabler hätte gestalten können, aber egal, ich finde es jedenfalls sehr cool, dass man diese Option hat, denn mal ernsthaft, wie oft hat man bei einem SNES Spiel schon die Möglichkeit, die Charaktere komplett anzupassen? Und ich rede hier nicht nur von der Kleidung, sondern ALLES, also auch Haut, Augen, Haare, Details der Kleidung, Schattierung, einfach alles. Wer will, kann beispielsweise alles schwarz machen, so dass man wie ein Schatten rumläuft. Oder man macht alles schwarz und färbt nur ein oder zwei Farbbereiche in rot, blau oder sonst was ein, so dass der Charaktere dann aussieht wie eine Figur aus den Tron-Filmen. Leider kann man die Farbpalette nicht abspeichern, sie gilt solange man nicht Reset drückt oder den SNES ausschaltet. Eine Passwortfunktion wäre hier sicher sehr nett gewesen, damit man bei einem Neustart nicht alles neu färben muss.

Zum Abschluss ist noch der Drei- und Vierspieler-Modus erwähnenswert. Man kann das eigentliche Spiel zwar nur mit maximal zwei Leuten spielen, aber es gibt für drei bis vier Spieler einen Arenamodus, wo man in einem Ring bzw. Arena (wovon man ein paar wählen kann) gegeneinander kämpft. Das ist auch mal ganz spaßig so für zwischendurch, falls man den Vierspieleradapter hat.

Besonderes:
Der erwähnte Color-Edit Modus ist etwas ganz cooles und es ist sehr witzig, dass Spiel mit selbst gestalteten Charakteren zu spielen oder die Gegner umzufärben!

Die japanische Version des Spieles ist umfangreicher. Nicht von den Level her, sondern mehr von Effekten. Da wäre einmal der Soundtrack, bei der die japanische Version mehr Stücke zu bieten hat. Außerdem sehen die Specialmoves der japanischen Version viel cooler aus und es ist allen ein Rätsel, warum einige dieser Effekte entfernt wurden.

BEWERTUNG

Grafik:
Die Grafik ist okay. Es ist nichts herausragendes, sondern mehr Durchschnittskost, dafür bietet das Spiel große Sprites, da alle Figuren recht groß aussehen. Die Animationen sind teilweise bei einigen Moves etwas abgehakt, aber gut, so ist das auch bei anderen Spielen manchmal so.

Sound:
Der Sound geht auch in Ordnung für ein Kampfspiel. Stört nicht, passt zum Geschehen, alles okay.

Musik:
Bei der Musik muss man zunächst einmal etwas wissen. Aus welchen Gründen auch immer ist die Musik im Spiel standardmäßig ausgeschaltet! Geht man nämlich in die Optionen, steht bei Musik „BGS“, was wohl für Background Sound steht. Dies muss man auf „BGM“ umstellen, damit man die Musik im Spiel hören kann. Und nein, das bedeutet nicht, dass man dann nur die Musik und keine Soundeffekte hört! Bei BGM hört man sowohl Musik als auch Sound. Wer aber darauf nicht aufpasst, der beginnt dann das Spiel ohne Musik und glaubt dann, dass das Spiel keine Musik hätte.

Zur Musik: Die Musik ist ebenfalls Durchschnittskost, aber passt zum Spiel, unverständlicherweise aber wurden sehr viele Stücke, die es in der japanischen Version gibt, einfach entfernt. Doch warum das so ist, kann ich euch leider auch nicht sagen.

Gameplay:
Beim Gameplay hätte ich mir hier eine bessere Kollisionsabfrage und ein etwas weniger nerviges Gegnerverhalten gewünscht. Das ständige rumgeworfen-werden erschwert das Spiel unnötig, selbst auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad.

Dauerspaß:
Auch wenn das Gameplay manchmal nervig ist, hat man hier ein gewisses Wiederspielwert, da man im Spiel verschiedene Wege einschlagen kann und auch verschiedene Enden hat. Zudem macht das Färben der Figuren Spaß, so dass man vor allem zu zweit was zum Lachen hat, wenn man lustige Figuren „erstellt“.

Fazit:
Ich muss zugeben, dass mich das Gameplay des Spieles etwas enttäuscht hat, das Spiel aber auf Grund einiger positiver Features dennoch testenswert ist. Gerade Beat‘em Up Fans könnten hier ihren Spaß haben, man sollte aber nicht zu viel erwarten.

Wertung

Grafik 7
Sound 7
Musik 7
Gameplay 6
Dauerspaß 7
Gesamtwertung 6.7